Schlaf & unsere Genetik‍

Wenn man mehrere Nächte hintereinander zu wenig Schlaf bekommt, kann das mehr als nur müde machen. Die Ergebnisse einer Studie, die in der Zeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlicht wurde, zeigen, dass zu wenig Schlaf Hunderte von Genen stört, die mit schlechter Gesundheit und der Entstehung von Krankheiten in Verbindung gebracht werden. Überraschenderweise kann schon ein relativ geringer Unterschied in der Schlafdauer eine solche Störung verursachen.

An der Studie nahmen gesunde Freiwillige im Alter zwischen 23 und 31 Jahren teil. Anfangs durften die Probanden nur sechs Stunden pro Nacht schlafen. Dann schliefen sie eine Woche lang jede Nacht 10 Stunden. Am Ende jeder Woche wurden sie einen Tag und eine Nacht lang wachgehalten, also etwa 39 bis 41 Stunden. Während der 10-Stunden-Nächte schliefen die Freiwilligen etwa 8,5 Stunden. Bei einer Begrenzung auf sechs Stunden pro Nacht wurden durchschnittlich 5,70 Stunden Schlaf erreicht.

Menschen, die eine Woche lang weniger als sechs Stunden pro Nacht schliefen, zeigten erhebliche Veränderungen in der Aktivität von Genen, die das Immunsystem, den Stoffwechsel, die Schlaf- und Wachzyklen und die Reaktion des Körpers auf Stress steuern.

Die Zeit, die man mit Schlafen verbrachte, hatte einen tiefgreifenden Einfluss auf die Aktivität der Gene. Bei den Personen mit Schlafentzug war die Aktivität von 444 Genen unterdrückt, während 267 Gene aktiver waren als bei denjenigen, die länger schliefen.

Die Ergebnisse zeigten, dass Menschen, die 8,5 Stunden pro Nacht schliefen, etwa 1 855 Gene hatten, deren Aktivität in einem 24-Stunden-Zyklus normal anstieg und abfiel. Bei den Menschen mit Schlafmangel hingegen hörten fast 400 der Gene ganz auf zu zirkulieren.
Die Daten der Studie verdeutlichen den Zusammenhang zwischen Schlaf und negativen gesundheitlichen Folgen.

Quellen

Möller-Levet C.S. et.al. 2013. Effects of insufficient sleep on circadian rhythmicity and expression amplitude of the human blood transcriptome. Proceedings of the National Academy of Sciences 110 (12) E1132-E114.